Unmittelbar nach ihrer Charlotte in Massenets Werther an der Opéra du Rhin in Straßburg ist Anaïk Morel an der Opéra de Montpellier als Carmen zu erleben.
Bleiben wir aber noch kurz bei ihrer Charlotte an der Opéra du Rhin (von der es noch zwei Vorstellungen an La Filature in Mülhausen am 2. und 4. März gibt) zumal darüber in der Presse viel zu lesen war. Nachfolgend einige Auszüge (zwar etwas ausführlich, aber worauf sollte man da verzichten?):
„Die Mezzo-Sopranistin Anaïk Morel vermittelt die Vielschichtigkeit der Charlotte in Gestik und Stimme. Egal ob sie die Weihnachtskugeln zertritt, sich in der Embryonalstellung auf dem Boden zusammenkauert oder sich empört aus der von Albert erzwungenen Umarmung befreit, nichts mindert ihre Textverständlichkeit oder ihre vokale Kraft. Vielmehr sind diese sogar noch verstärkt durch die fundierte Tiefe im Moment der erzwungenen Trennung von Werther, durch die kraftvolle Höhe als sie den Mut verliert und durch die erschütternde Klangfarbe wenn sie an den Tod ihrer Mutter erinnert.“ (Ölyrix)
„Als Charlotte – deren Rolle hier sehr in den Vordergrund gestellt wir – dient Anaïk Morels farbenreiches Timbre einer sehr tiefgreifenden Charakterzeichnung.“ (ConcertClassic.com)
„Die französische Mezzosopranistin Anaïk Morel verfügt als Charlotte über ein sowohl ausgeglichenes als auch wunderschönes Timbre sowie beeindruckendes Stimmvolumen und Tragfähigkeit. Selbst wenn die vokale Linie nicht immer ebenmäßig ist, kann man ihr das nicht verübeln, denn ihre Charlotte besitzt etwas zutiefst Sinnliches, was der zerstörerischen Leidenschaft des Titelhelden noch mehr Glaubwürdigkeit verleiht. Wir sind nun sehr gespannt, sie nächsten Monat als Carmen in Montpellier zu erleben, denn die Glut ihres Timbres und ihr Temperament sollten sie zu einer idealen Heldin von Bizets Meisterwerk machen.“ (opera-online.com)
„Nach ihrem kürzlich in Klagenfurt gefeierten Rollendebüt ist Anaïk Morel eine außerordentlich berührende Charlotte mit vollem Einsatz. Ihre Stimmfarbe ist fesselnd, rund und einschmeichelnd, herrlich und warm die tiefe Lage.“ (Resmusica)
„Die Besetzung besteht aus frischen und jungen Stimmen, die den Erfolg dieser Produktion tragen. Überaus hoch zu bewerten ist die Interpretation der Charlotte durch Anaïk Morel, gleichermaßen glutvoll wie verschämt im Ausdruck ihrer Liebe. Die schöne vokale Projektion der Arie „Va, laisse couler mes larmes“ benötigt erst gar kein übertriebenes Vibrato, um zu Herzen zu gehen.“ (Wanderer)
22.02.2018