Eine der intensivsten Erfahrungen, die einem Opernpublikum zuteilwerden kann, ist es, der Geburtsstunde eines großen Künstlers bzw. einer großen Künstlerin auf der Bühne beizuwohnen. Genau das gelang soeben Alexandra Marcellier an der Oper von Saint-Etienne, an der sie einen gleichermaßen glänzenden wie bejubelten Auftritt in der Titelpartie von Madama Butterfly absolvierte. Verblüffend trefflich und wahrhaftig wie zutiefst berührend in stimmlicher wie darstellerischer Hinsicht geriet ihre Interpretation. Die allgemeine Begeisterung spiegelt sich auch in der Presse. Forumopera übertitelt seinen Bericht mit „Die Entfaltung eines prachtvollen Schmetterlings“, Olyrix übernimmt dieselbe Metapher mit dem Satz „Ein Opernschmetterling startet seinen Höhenflug“ und Anaclase unterstreicht „Die Entdeckung der Sopranistin Alexandra Marcellier als Cio-Cio-San“ sei eine „gleichzeitig vokale wie darstellerische Offenbarung“.
Olyrix fügt hinzu „über die ergreifende Arie Un bel di vedremo bis hin zum Ende fliegt dieser Schmetterling höher und höher auf der lyrischen Scala einer erschütternden Intensität“. Link
Anaclase unterstreicht, dass die Entdeckung doppelt zu werten ist, stimmlich wie darstellerisch: „Die 29-jährige Darstellerin ist auch als Schauspielerin gleichermaßen verblüffend, wobei speziell ab der großen Arie Un bel di vedremo die emotionale Ebene beständig greifbar bleibt.“ Link
Forumopera schließt: „Die Stimme verfügt über eine große Tessitur und ein herrliches Mezza-Voce, die Farben sind vielfältig und die Akzente werden nie überspitzt. Der letzte Dialog mit Suzuki bestätigt, dass wir in Alexandra Marcellier eine äußerst vielversprechende Cio-Cio-San besitzen“. Link
18.11.21