Poulencs Mère Marie öffnet die Türen zum neuen Fach

Wenn sich eine Sängerin zu einem Fachwechsel entschließt und dies nicht heimlich und verstohlen, sondern mit voller Überzeugung und einer veritablen Herausforderung tut, dann zählt die Anerkennung von Publikum und Fachpresse noch mehr als bei einem sonstigen Rollendebüt. So geschehen bei Heidi Brunners erster Mère Marie in Poulencs Dialogues des Carmélites am Stadttheater Klagenfurt, einer insgesamt überwältigend erfolgreichen Produktion (Musikalische Leitung: Alexander Soddy / Inszenierung: Richard Brunel). Die Zusammenfassung einiger Rezensionen:

„Innerhalb des homogenen Ensembles vermochten als hochprofessionelle Singschauspielerinnen zu überzeugen: … Heidi Brunner als stimmschöne, im Hintergrund die Handlungsfäden ziehende Mère Marie“ notierte etwa Die Presse (14.02.2015), „Faszinierend präsent Heidi Brunner als Mère Marie“ schrieb die Kronenzeitung (14.02.2015) und „Intensiv war dagegen die Gestaltung der Mutter Marie durch Heidi Brunner mit metallisch timbriertem Ton“ attestierte Das Opernglas (04.2015). Die äußerst spezielle szenisch-vokale Charakterisierung der Karmeliterinnen  beschreibt Karl Harb in den Salzburger Nachrichten (21.02.2015): „Jede Stimme hat ihr unverwechselbares Profil: … die - durchaus zwiespältige – Tatkraft von Heidi Brunner in der Rolle der Subpriorin und am Ende überlebenden Mère Marie“. Und auch Der Standard (17.02.2015) zeigt sich begeistert: „ … wie Heidi Brunner den klar abgesetzten Charakter der ganz vernunftbestimmten Subpriorin Marie trifft … ist stimmlich ein Erlebnis und szenisch perfekt realisiert.“

Ganz besonders ins Detail geht Hermann Beckes Rezension auf deropernfreund.de (15.02.2015): „Herausragend war auch die Mère Marie von Heidi Brunner, die eine erfahrene Künstlerin und auf vielen großen Bühnen zuhause ist. … Sie  wird mit der Mère Marie an diesem Abend zur zweiten Hauptfigur der Handlung – wie sie nach dem Tode der Priorin zunächst die Verantwortung für das Karmel übernimmt, dann hofft, selbst Priorin zu werden und sich schließlich darein fügt, nicht gewählt zu werden und wie sie letztlich am Ende verzweifelt zu den hingerichteten Mitschwestern stürzt, das war wahrlich großes und tief berührendes Musiktheater. Dazu kam eine ebenso wunderbare und überzeugende Bewältigung der stimmlich anspruchsvollen Partie. Auch sie war also eine perfekte Besetzung … Heidi Brunner sang vor kurzem ihre erste Kundry und ist nun zu einer überwältigenden Mère Marie geworden!“

Der neue Weg ist also beschritten und das mit großem Erfolg. Fricka, Waltraute, Herodias und Amme bieten Heidi Brunner die nächsten Herausforderungen.